Zum verbesserten „Werkstattgesamterlebnis“ für Kunden

Das Konsortium stellt sich vor: In unserer Interviewserie stehen die Konsortialpartner von Autowerkstatt 4.0 Rede und Antwort. Diesmal: DEKRA Digital GmbH.

Steckbrief

Zur Person: Dr. Tarek R. Besold, Head of Strategic AI
Das Unternehmen: DEKRA Digital GmbH, Handwerkstr. 15, 70565 Stuttgart
Rolle im Projekt: KI-Qualitätstestung, Unterstützung der KI- und Datenplattformentwicklung
Website: www.dekra.digital

Von Ralf Schädel, IT-Redakteur und Projektmanager Cloud Services und Gaia-X bei eco – Verband der Internetwirtschaft e.V.

Autowerkstatt 40: Herr Dr. Besold, welche Bedeutung hat Autowerkstatt 4.0 (AW 4.0) für die deutsche Kfz-Service-Landschaft?
Dr. Tarek R. Besold: AW 4.0 ist ein wichtiger Teil der technischen Evolution der Kfz-Service-Landschaft. Die Branche gehört bis dato nicht zu den Vorreitern der Digitalisierung, Projekte wie AW 4.0 haben aber großes Potenzial, dies zu ändern und Schlüsseltechnologien wie Künstliche Intelligenz (KI) und datengetriebene Analyseverfahren zu einem Kernelement zukünftiger Kfz-Services zu machen.

AW 4.0: Auf welche Geschäftsfelder des Automotive könnte die KI-gestützte Kfz-Diagnose neben der Instandhaltung und Wartung noch Einfluss haben?
Besold: Die KI-gestützte Diagnose von Fahrzeugen wird sich voraussichtlich entlang der gesamten Wertschöpfungskette auswirken. So werden als Teil der Diagnose Daten gesammelt, welche sowohl Designentscheidungen neuer Modelle beeinflussen können (Wo kommt es regelmäßig zu Problemen in Fahrzeugen? Welche Bauteile bewähren sich besonders?) als auch wichtige Informationen für die Stilllegung von Fahrzeugen liefern können (Welche Teile des Fahrzeugs bieten sich zur Wiederverwendung an?). Generell erlauben es KI-gestützte Methoden, Daten zu sammeln und damit das Diagnoseobjekt besser und ganzheitlicher entlang des gesamten Lebenszyklus zu verstehen.

AW 4.0: Warum eignet sich gerade Künstliche Intelligenz (KI), dem Mittelstand einen Mehrwert zu bieten?
Besold: KI als nächster Schritt in der Entwicklung der Automatisierung bietet dem Mittelstand die Möglichkeit, mit bestehenden Ressourcen mehr zu erreichen und überproportionale Effekte zu erzielen. KI ermöglicht Steigerungen der Prozesseffizienz durch schnellere Arbeitsabläufe, aber auch der Prozessqualität und damit der wahrgenommenen Wertigkeit auf Seite der Kund:innen. Zugleich bietet die Einführung von KI die Chance, Innovationspotenziale in tatsächliche Marktvorteile umzusetzen – mittelständische Unternehmen können sich aufgrund ihrer Größe und der flachen Hierarchien schneller auf technologische und kulturelle Weiterentwicklungen einlassen und haben damit gerade in Phasen des Wandels einen Wettbewerbsvorteil gegenüber großen Konzernen.

AW 4.0: Welchen Nutzen erhoffen Sie sich von AW 4.0 für Ihr Unternehmen?
Besold: AW 4.0 gibt uns die Möglichkeit, aktiv an der Entwicklung der nächsten Werkzeuggeneration mitzuwirken. Wir sehen dies zum einen als Verantwortung gegenüber der gesamten Branche, welche danach von den entwickelten Technologien profitieren kann. Zum anderen bietet AW 4.0 uns die Möglichkeit, unsere eigenen technologischen Fähigkeiten zu verbessern und mit neuen Entwicklungen in für uns relevanten Feldern Schritt zu halten.

AW 4.0: Wie profitieren Ihre Kunden von einem genaueren Diagnoseverfahren?
Besold: Durch Technologien wie sie beispielsweise im Projekt AW 4.0 entwickelt werden, können sich Kund:innen in naher Zukunft auf schnellere Diagnoseprozesse – und damit Zeitersparnis – und auf noch konstantere Prozessqualität einstellen. Dies führt insgesamt zu einem verbesserten „Werkstattgesamterlebnisses“ für jede einzelne Kundin und jeden einzelnen Kunden.

AW 4.0: Wie würden Sie Ihren Beitrag für das Projekt beschreiben?
Besold: Als DEKRA DIGITAL leisten wir in unserer Rolle als unabhängiger Dritter einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Qualität der entwickelten technischen Lösungen. Wir unterstützen unsere Konsortialpartner dabei, sicherzustellen, dass die von AW 4.0 erstellten KI-Modelle allen notwendigen Qualitätsstandards zum Einsatz in der Kfz-Service-Praxis entsprechen, und sowohl Techniker:innen als auch Kund:innen auf die Werkzeuge und Ergebnisse verlassen können.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

Dieser Artikel hat Ihnen gefallen? Dann abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie regelmäßige Updates zu ähnlichen Themen und zum Projekt Autowerkstatt 4.0 und diskutieren Sie mit uns zu diesem und ähnlichen spannenden Themen in unserer LinkedIn Gruppe.

Share on
Über Ralf Schädel
Ralf Schädel ist IT-Redakteur, Referent und Projektmanager beim eco – Verband der Internetwirtschaft e.V. im Bereich Cloudservices und Gaia-X. Seit mehr als 20 Jahren publiziert und spricht der gelernte Verlagsredakteur im redaktionellen Kommunikationsumfeld von Tageszeitungen wie der Bonner Rundschau und dem Kölner Stadtanzeiger, Verlagen wie dem Medienhaus, in dem er als Redakteur inhaltlich das Fachmagazin IT-Mittelstand verantwortete und für dessen Schwesterpublikation IT-Director er geschrieben hat. Auch bei Agenturen wie Kernpunkt, der Digitalagentur i22 und PR Partner (heute Palmer Hargreaves) sowie in der Unternehmenskommunikation bei der Deutschen Telekom betreute er redaktionelle Themen. Ralf Schädel steuert beim eco insbesondere die Kommunikation der Projekte Autowerkstatt 4.0 und Service-Meister. Sein berufliches Profil: LinkedIn, Xing.