Wie ist Autowerkstatt 4.0 entstanden?

Die Erfolgsgeschichte von AW 4.0 begann im September 2018 und setzt sich mit dem Anfang 2022 gestarteten Folgeprojekt fort. Im Vorprojekt war ein Teil des Konsortiums von Unternehmen und Wissenschaftlern angetreten, um die Zukunft der Autowerkstatt zu gestalten. Das zunächst vom Land NRW und der Europäischen Union geförderte Projekt entwickelte im ersten Schritt ein Demonstratorsystem, welches eine Machine-Learning unterstützte Steuerkettendiagnose ermöglicht. Mit der Fortsetzung von AW 4.0 wird in den nächsten drei Jahren die Digitalisierung in Kfz-Werkstätten weiter vorangetrieben.

Was sind die Ziele von Autowerkstatt 4.0?

AW 4.0 möchte durch Oszilloskope erfasste Spannungsverläufe im Motorraum differenziertere und bessere Diagnosen realisieren, unnötige Reparaturen vermeiden und damit Ressourcen im Sinne einer nachhaltigen Wartung schonen. Das datenbasierte Diagnosesystem soll auch für ältere Fahrzeuge bereitstehen und einfach in den Arbeitsalltag von Kfz-Werkstätten zu integrieren sein. AW 4.0 möchte dem Fachkräftemangel in Deutschland entgegenwirken und legt daher großen Wert auf eine einfache Handhabung bei der Fehlerdiagnose. Die Durchführung der Messung erfordert keine zusätzliche Qualifikation des Werkstattmitarbeiters und lässt sich mit wenig Wissen und Handgriffen erledigen.

Auf welchem Forschungsansatz basiert das Förderprojekt?

Hintergrund des Forschungsansatzes ist, dass die Fehlerdiagnose in Fahrzeugen heute meist noch über herstellereigene Diagnosesysteme mittels der On-Board-Diagnose-Schnittstelle (OBD) stattfindet. Gerade für freie Werkstätten stellt der Zugang zu diesen proprietären Software- und Hardware-Lösungen eine mit hohen Kosten verbundene Hürde bei der Auswertung von Steuergeräten dar. Auch verweisen bei der OBD-Diagnose erkannte Fehlercodes, sogenannte Diagnostic Trouble Codes (DTC), nicht auf die Ursache eines Fehlers, sondern lediglich auf das betroffene Bauteil im Kfz. Das führt in der Praxis häufig zu einem Austausch des Bauteils, ohne dass der wirkliche Fehler erkannt wurde.

Welche Zielgruppen spricht AW 4.0 an und welchen Mehrwert bietet das Projekt diesen?

Die KI-gestützte Kfz-Diagnose richtet sich nicht nur an Werkstattinhaber, Diagnoseanbieter und IT-Dienstleister. Auch innovative Technologiebetriebe aus der KI-Entwicklung, aus der Zertifizierung, der Datenerhebung, -verarbeitung und -speicherung sowie Verbände, Institutionen und Initiativen stehen im Fokus.


Autowerkstatt 4.0 zeigt gerade KMU Chancen und Perspektiven auf, sich mit den Anforderungen des digitalen Zeitalters auseinanderzusetzen – und große Wertschöpfungspotenziale sowie neue Geschäftsmodelle ins Visier nehmen zu können. Wie sich mit Daten Mehrwerte und neue marktwirksame Geschäftsmodelle schaffen und Dienstleistungen verbessern lassen, lesen Sie hier.

Wie kann ich mich beteiligen und welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein?

Sie sind auf Autowerkstatt 4.0 über unsere Website, Social Media, Veranstaltungen, Ihr Netzwerk oder andere Kanäle aufmerksam geworden und möchten sich beteiligen? Erfahren Sie hier wie Sie in nur drei Schritten assoziierter Partner werden.

Gibt es unterschiedliche Möglichkeiten einer assoziierten Partnerschaft?

Ihnen stehen für eine assoziierte Partnerschaft zwei Varianten zur Verfügung, die mit keinerlei finanziellen Verpflichtungen verbunden sind und auf Freiwilligkeit beruhen:

  • Mit einem Letter of Intent (LOI) unterzeichnen Sie Ihre Absichtserklärung, das Projektvorhaben „Autowerkstatt 4.0“ zu unterstützen. Sie erklären mit Ihrer Unterschrift Ihre Bereitschaft, sich an dem Forschungsvorhaben zu beteiligen.
  • Mit der Unterzeichnung eines Assoziierungsvertrag bestätigen Sie die Aufnahme als assoziierter Partner und damit verbundene Rechte und Pflichten. Diese gehen über die des LOIs hinaus und sind daher für die Kooperationspartner bindend fixiert.

Warum sollte ich assoziierter Partner von AW 4.0 werden?

Durch die Rücksendung des unterzeichneten Letter of Intent (LOI) ergeben sich folgende Optionen für Sie als assoziierter Partner:

  • Sie können sich in der Fachpresse, bei Ihren Netzwerkpartnern oder über unsere Website als assoziierter Partner des BMWK-Förderprojektes präsentieren
  • Sie werden in den E-Mail-Verteiler aufgenommen: Dieser dient zur Kommunikation der Projektleitung mit allen Assoziierten zum Projektstatus- und Fortschritt, weiteren Schritten, Forschungsergebnissen, Veranstaltungen und Initiativen im Rahmen des Projektes
  • Sie haben die Chance, sich in einem 10 – 20 Min Pitch den anderen Projektpartnern vorzustellen
  • Über Ihre Initiativen, Ihr Feedback und Ihre Beteiligung am Marketingtreffen sowie über die Verbreitung, Events oder das Mitwirken an Workshops und Netzveranstaltungen können Sie sich einbringen
  • Über die LinkedIn verpassen Sie keine News mehr und sind bestens mit den anderen assoziierten Partnern vernetzt

Durch die Rücksendung des unterzeichneten Assoziierungsvertrags haben Sie folgende Möglichkeiten als assoziierter Vertragspartner des Projektkonsortiums:

  • Teilnahme an Informationsveranstaltungen
  • Mitarbeit an konzeptuellen Entwürfen
  • Formulierung von Anforderungen aufgrund eigener Anwendungsabsichten und Erfahrungen
  • Integration von Projektresultaten in eigene Testumgebungen und Prototypen
  • Durchführung von Tests
  • Kritisch-konstruktive Evaluierungen und Rückmeldung von Ergebnissen
  • Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit und Verbreitung in der Branche
  • Einsicht in vorläufige Projektergebnisse zur Kommentierung, Erprobung, Tests einschließlich experimenteller Integration in Systeme
  • Entgegennahme und Würdigung von Rückmeldung, Testergebnissen, Kommentaren

Was ist Gaia-X und wie hängt AW 4.0 damit zusammen?

Anders als die marktüblichen Hyperscaler setzt Gaia-X auf eine EU-Cloud, die dem Standard europäischer Datenschutzanforderungen, der Transparenz und Kompatibilität entspricht. Diese Cloud-Infrastruktur soll Unternehmen und Bürgern Datensouveränität und die Unabhängigkeit von Cloud-Anbietern ermöglichen. Das Ziel von Gaia-X: Der Aufbau einer europäischen interoperablen Dateninfrastruktur für sichere datenbasierte Geschäftsmodelle.

Als einer von insgesamt 16 Anwendungsfällen, die Gaia-X-konform von der Industrie entwickelt werden, repräsentiert AW 4.0 die „innovativen und praxisnahen Anwendungen und Datenräume im Digitalen Ökosystem Gaia-X“. Der bei AW 4.0 entwickelte Use Case zeigt auf, wie sich bei Gaia-X auch für KMU mit Daten Mehrwerte und neue marktwirksame Geschäftsmodelle schaffen lassen.

Werkstätten, Diagnosesystemanbieter und IT-Dienstleister sollen dabei über das Ökosystem Gaia-X zu einem Innovations- und Wertschöpfungsnetzwerk verknüpft werden, sodass branchenspezifische Daten und KI-Modelle sicher und vertrauenswürdig ausgetauscht werden können. Hierfür werden im Projekt verschiedene Gaia-X Prinzipien für die Datenerhebung, -verwendung, -nutzung und -analyse berücksichtigt. Beispielsweise liegen Datenstandards und Werte wie Interoperabilität und Interkonnektivität zugrunde. Dadurch soll das entwickelte Daten-Ökosystem nach dem erfolgreichen Roll-out in Deutschland auch für europäische Autowerkstätten nutzbar sein.